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Grundsätzlich bleibt nach den beiden Probefahrten festzustellen, daß sich glücklich schätzen kann, wer die Qual der Wahl zwischen solchen Autos hat. Beide Hersteller liessen sich viel Zeit bei der Renovierung ihrer jeweiligen Modellreihen-Methusalems, dies merkt man beiden Fahrzeugen auch deutlich an.

Der Audi wirkt rein subjektiv dabei oft noch etwas weiter nennen wir es „ingeniöser“ gedacht. Rein aus dem Bauch heraus hätte ich gedacht, das der Audi meine Punktwertung klar gewinnen würde, da er an vielen Stellen einfach das bessere Auto ist, umso überraschter war ich beim Zusammenzählen der Punkte. Ich komme dabei auf ein glattes Patt.

Das macht die Sache natürlich nicht leichter, also muß der Bauch -der einen Absatz vorher noch falsch lag- die Entscheidung treffen. Diese ist dafür recht eindeutig. Obschon ich viele 100.oookm Audis gefahren bin und ich mich als Audi-Fan bezeichnen würde habe ich mit den neueren Fahrzeugen mit den vier Ringen ein „Wohlfühlproblem“ das zeigte sich schon beim A6 4F, den meine Frau seit vielen Jahren fährt und Heiß und Innig liebt, während ich all die Jahre nicht mit ihm warm wurde. Ähnlich erging es mir nun mit dem Q7. Er ist ein faszinierendes Fahrzeug und technisch dem VOLVO oft meilenweit voraus, aber für mich kam einfach keine Wohlfühlatmosphäre auf. Ein Tester beschrieb es mal recht passend mit: „Das Einzige was man dem Q7 wirklich ankreiden könnte wäre die schon fast nervende Perfektion“. Hinzu kommt bei mir doch der schlecht nutzbare Laderaum und so würde es der Audi nicht werden.

Also doch wieder einen VOLVO? Die Sache wäre eigentlich ganz einfach, wenn ja wenn es einen geeigneten Dieselmotor für den XC90 gäbe. Den V6 vom Audi im VOLVO und ich hätte sofort nach der Probefahrt einen Kaufvertrag unterschrieben. Dies war nun die dritte Begegnung mit dem VEA im XC90 und so sehr ich mich bemüht habe mir die Gurke selbst schönzusaufen es will einfach nicht gelingen. Der Motor ist per se nicht schlecht und in den 60er Baureihen kann ich ihn mir gut vorstellen, aber wenn ich selbsternannt Luxus neu definieren will, muß ich auch ein dazu passendes Aggregat liefern.

Was also tun, einen T8 blind bestellen? In den letzten Jahren habe ich drei Autos bestellt bei denen ich zur Probefahrt einen anderen Motor gefahren bin, als ich letztendlich bestellt habe und 2/3 davon waren Griffe in die Keramikabteilung. Diese Statistik wollte ich nicht weiterführen, also bat ich den VOLVO-Händler mir einen T8-Vorführer zu besorgen. Diese Autos sind aber wohl noch nicht allzu weit verfügbar und so warte ich derzeit noch auf die kommende Probefahrt mit dem Hybriden.

Die Zwischenzeit nutze ich aktuell dazu herauszufinden wie weit ich mein Autobahntempo noch absenken kann ohne mich unwohl zu fühlen. Derzeit steht der Tempomat -wo immer erlaubt- nahezu immer auf 180km/h. Dies hatte sich beim Benziner ML als halbwegs sinnvoller Kompromiss aus Geschwindigkeit und Reichweite herauskristallisiert. Schließlich macht es wenig Sinn mit einem fast 400PS starken Auto mit 100 durch die Gegend zu schleichen. Die 180 erwiesen sich auch beim V60 als optimales Tempo, schneller fuhr ich eher selten, aus der 250km/h Liga habe ich mich mit der Entscheidung für den V60 sowieso verabschiedet und selbst über 200 fahre ich mit ihm nur noch selten.

Mit einem D5 könnte ich die 180 wohl problemlos beibehalten. Mit dem T8 würde ich dann aber wahrscheinlich meine knapp 400km Hauptpendelstrecke -dank des 50L Minitanks- nicht mehr ohne Tankstopp fahren können.

Versuche mit 130km/h fand ich super anstrengend. Ich bin reiner Tempomat-Fahrer und es gibt im Bereich um die 130 relativ viele andere Autofahrer, da dauern Überholvorgänge dann ewig, bzw. die ohne Tempomat fahrenden (wie auch immer man sowas tun kann) werden dann gern mal schneller wenn ich links neben ihnen bin. Klar könnte man nun schimpfen: Dann tritt halt kurz aufs Gas. Tue ich aber nicht, meine Füsse ruhen auf der Autobahn entspannt im Fußraum und ich plane -besonders beim Pilot Assist- nicht daran irgendetwas zu ändern.  

Nur 20km/h schneller sieht es schon wieder ganz anders aus, das fährt sich ähnlich entspannend wie mit 180, Überholvorgänge sind meist rasch erledigt, sodaß man die schnelleren nicht allzu lang behindert.

Zumindest beim D6 ergibt sich mit solchen Schleichfahrten schon ein Verbrauchsunterschied, allerdings werde ich mich sowohl beim D5, als auch beim T8 davon verabschieden müssen nach 960km nur 47L und 36kwh nachtanken zu müssen. Verrückt ist es aber trotzdem sein Reisetempo an ein Hybrid-Auto anzupassen, welches mich Verbrauchstechnisch wohl um Jahre zurückwerfen wird.

Es nutzt alles nichts, die Probefahrt wird es zeigen, ich hoffe mal den T8 doch in halbwegs erträgliche Verbrauchsregionen drücken zu können, sonst bliebe mir nur übrig nochmals ganz von vorn mit der Suche zu beginnen.